Insolvenzwelle bei Energieversorgern führt kaum zu Verhaltensänderungen der Kunden
München/Hilden, 17.07.2019 - In den letzten zwölf Monaten hat sich die Anzahl der Insolvenzen bei Energieanbietern gehäuft. Dabei handelte es sich um e:veen, die DEG Deutsche Energie und die BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft, um nur einige Namen zu nennen. Im Falle des größten Anbieters, der BEV, mussten Anfang des Jahres über 500.000 Kunden einen neuen Anbieter suchen.
Die Betroffenen zeigen sich jedoch meist wenig verunsichert. Nur 14 Prozent derer, die zum Zeitpunkt der Insolvenz Kunde bei einem betroffenen Versorger waren, wollen künftig stärker auf die Seriosität des Anbieters achten. Dies zeigt eine Sonderbefragung im Rahmen der soeben erschienenen Vertriebskanalstudie Energie 2019. Sieben Prozent gaben an, keinen auffällig günstigen Tarif wählen zu wollen. Ganz ähnlich sieht es bei den Kunden aus, die von den Insolvenzen nur gehört haben. 83 Prozent wollen ihr Verhalten zukünftig aufgrund der Insolvenzen überhaupt nicht ändern. Indessen hatten 59 Prozent aller Energiekunden von den Insolvenzen gar nicht erst gehört.
Für den Großteil der Kunden ist beim Versorgerwechsel weiterhin der Preis das wichtigste Entscheidungsmerkmal und zwar eingeschlossen derer, die mit Discountern gerade schlechte Erfahrungen gemacht haben. Dabei bleiben die Wechsler auch den genutzten Abschlusskanälen treu und führen den Wechsel überwiegend online und hier am häufigsten über ein Vergleichsportal durch.
Dennoch, auch dies zeigt die Vertriebskanalstudie, gewinnen beim Vertragsabschluss Kriterien wie die Servicequalität und die Bekanntheit bzw. das Renommee des Anbieters leicht an Bedeutung. Mittlerweile sagen 52 %, dass das Renommee des neuen Anbieters einer der wichtigsten Gründe für die Entscheidung zu dessen Gunsten war (Vorjahr: 45%). Zu diesem Anstieg dürften die vermehrten Insolvenzen beigetragen haben.
Im Rahmen der aktuellen Vertriebskanalstudie Energie wurden im April 2019 rund 6.800 Haushaltskunden, darunter über 1.700 Wechsler und Kündiger, zu ihrer aktuellen Versorgungssituation und zu ihrem letzten Versorgerwechsel befragt. Die Themen decken das gesamte vertrieblich relevante Spektrum ab: Wechselanlässe, Informations- und Vertriebskanäle, Produkt- und Anbieterpräferenzen, Wechselbewegungen sowie Kundenbindung und -zufriedenheit. Sonderthemen zu aktuellen Fragestellungen runden die Studie ab. Neben den bereits seit längerem betrachteten Trendthemen, Cross-Selling, Hardware-Bundling, Smart Metering, Smart Home und Elektromobilität, wurden 2019 erstmals Fragen zu den zurückliegenden Versorgerinsolvenzen und zu Bleibemotiven bei Preisanpassungen integriert.
Die Ergebnisse der Marktforschung werden ergänzt durch Einschätzungen und Analysen wichtiger Trends im Energievertrieb, die auf der kontinuierlichen Marktbeobachtung durch Kreutzer Consulting beruhen. Die Vertriebskanalstudie Energie 2019 kann hier bestellt werden.
Über Kreutzer Consulting
Die KREUTZER Consulting GmbH unterstützt Unternehmen bei operativen und strategischen Entscheidungen mit Analysen, Beratungsangeboten und konkreten Lösungen. Zentrale Themenfelder sind der Vertrieb von Strom und Gas, die Entwicklung von Produkten und neuen Dienstleistungen, der Einstieg in neue Geschäftsfelder und die Digitalisierung. Für die Energiebranche bietet Kreutzer Consulting eine Reihe von Multi-Client-Studien mit Fokus auf Marketing- und Vertriebsthemen an. Dazu gehört neben Energiemarkt Aktuell und dem Energiemarktreport auch die seit 2013 erscheinende Vertriebskanalstudie Energie.
Über Nordlight Research
NORDLIGHT research berät zur Konzeption und Umsetzung von Marktforschungsstudien und analysiert Märkte und Produkte aus Sicht der Verbraucher und Nutzer. In Auftragsstudien sowie mit dem regelmäßig publizierten «Trendmonitor Deutschland» untersucht das Institut hierzu Interessen, Nutzungsverhalten und Kaufbereitschaft zu einer Vielzahl etablierter und neuer Produkte sowie Trendtechnologien.
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