Im Bereich Strom gibt es bei den Gewerbekunden eine Erstwechselquote von 57 Prozent. Das bedeutet, dass über die Hälfte der gewerblichen Wechsler bisher vom örtlichen Grundversorger beliefert wurde.
55% aller Wechselvorgänge im Energiemarkt finden online statt
Vertriebskanalstudie Energie 2014 macht das Wechselverhalten transparent
Der Wechsel des Energieversorgers wird von den meisten Haushalten online abgewickelt. Während im Strommarkt 51% der Wechsler einen Vertrag mit einem neuen Versorger über das Internet abgeschlossen haben, sind es im Gasmarkt sogar 66%. Der größte Teil des Online-Geschäfts läuft dabei über Vermittler wie Vergleichsportale, nur 15% aller Wechsel werden direkt auf den Seiten der Energieversorger durchgeführt.
Dies geht aus der aktuell erschienenen Vertriebskanalstudie Energie 2014 von KREUTZER Consulting und NORDLIGHT Research hervor, in der rund 8.000 private Verbraucher zu ihrer Kundenbeziehung und davon 1.000 Wechsler zu den genutzten Informationsquellen und Vertriebskanälen repräsentativ befragt wurden.
„Das Internet ist aufgrund der Preistransparenz der Vergleichsportale und dem umfassenden Informationsangebot von Versorger, Verbraucherschützern und Medien als Vertriebskanal für aktive Verbraucher prädestiniert. Allerdings gewinnt derzeit auch der Haustürvertrieb Marktanteile, wo vor allem Anbieter, die preislich mit den Discountern nicht mithalten können oder wollen, ihre Produkte in einem weniger wettbewerblichen Umfeld erfolgreich vermarkten“, so Klaus Kreutzer, Geschäftsführer von KREUTZER Consulting. „Der Vertriebs- und Abschlusskanal hat aber auch einen deutlichen Einfluss auf die Loyalität der Kunden. Deshalb sollten Energieversorger bei der Auswahl ihrer Vertriebskanäle neben den Kosten auch die Kundenbindung im Blick haben“.
Versorger unterscheiden sich stark in der Kundenbindung
„Die Wechsler wurden im Rahmen von ca. 8.000 telefonischen Interviews identifiziert und sowohl Bestandskunden als auch Wechsler ausführlich zur aktuellen Versorgungssituation, ihrer Zufriedenheit und ihren aktuellen Wechselabsichten befragt“, sagt Thomas Donath, Geschäftsführer von NORDLIGHT Research. „Die meisten Versorger-Marken dürfen sich über eine hohe Kundenbindung freuen; häufiges Wechseln ist trotz steigender Preise und Appellen in den Medien vergleichsweise selten. Besonders Kunden der Stadtwerke, weiterer regionaler sowie ökologisch orientierter Anbieter wollen ihrem Versorger langfristig treu bleiben: 4 von 5 Kunden gehen davon aus, langfristig Kunde zu bleiben.“
Über die Studie
Die Vertriebskanalstudie Energie 2014 Privatkunden behandelt folgende Fragen:
- Aktuelle Marktentwicklung zum Jahresanfang 2014
- Wechselanlässe: Was sind die Auslöser für den Wechsel?
- Informationskanäle: Wo informiert sich der Wechsler über alternative Angebote?
- Vertriebskanäle: Wo und wie findet der Wechselvorgang am Ende statt?
- Produkt- und Anbieterpräferenzen: Wer gewinnt die Kunden mit welchen Angeboten?
- Wechselbewegung: Wer wechselt von wem zu wem?
- Kundenbindung und Kundenzufriedenheit: Wann ist der nächste Wechsel geplant?
Alle Daten wurden getrennt nach Strom- und Gaswechslern, im Hinblick auf den gewählten Vertriebskanal sowie die unterschiedlichen Anbietergruppen analysiert. Zudem erfolgt ein Vergleich mit der Erhebung aus dem Jahr 2013, so dass Trends und aktuelle Entwicklungen abgebildet werden können. Die Befragungsdaten wurden außerdem mit umfassenden recherchierten Zusatzinformationen zur Marktentwicklung angereichert.
Ähnliche Beiträge
Haustürgeschäfte gehören im Energievertrieb zum Alltag
In den letzten zwei Jahren haben etwa 11% aller Verbraucher, die den Strom- oder Gasversorger gewechselt haben, den neuen Vertrag bei einem Vertreter an der Haustüre abgeschlossen.