Ist regional das neue Öko?

Vor etwa eineinhalb Jahren haben wir uns im Energiemarktreport 2014 mit der Frage auseinandergesetzt, ob der Trend zu regionalen Produkten, wie er bspw. beim Obst- und Gemüseangebot der Supermärkte seit geraumer Zeit zu beobachten ist, auch auf den Energiemarkt übertragbar ist. Durch die zunehmende dezentrale Erzeugung, Bürgerbeteiligungsmodelle oder das Angebot neuer Energiedienstleistungen ergeben sich zwangsläufig Ansatzpunkte, die regionalen Anbietern unter Umständen Vorteile verschaffen können. Gleichzeitig schreitet aber die Digitalisierung voran und es wird bald nichts mehr geben, was sich nicht über das Internet verkaufen lässt, wo globale Plattformen wie Amazon, Google, Apple oder Facebook dominieren (siehe Energiemarktreport 2015).

Versorger greifen Regionalität verstärkt auf

In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Energiebranche die Entwicklung aufgreift. So hat die VKU-Präsidentin Katharina Reiche festgestellt, dass „Regional das neue Bio“ sei und die Stadtwerke Pforzheim haben Mitte des Jahres eine neue Imagekampagne vorgestellt, die den Claim „Regional ist das neue öko“ in den Mittelpunkt stellt.
Regionalität kann dabei von Versorgern in unterschiedlichen Dimensionen realisiert werden:

  1. Regionale Präsenz
  2. Regionale Produkte
  3. Regionale Leistungserbringung
  4. Regionale Kommunikation
  5. Beteiligung der Bürger vor Ort

Eine regionale Positionierung kann also durchaus auch ohne regionale Verankerung des Unternehmens eingenommen werden. Stadtwerke haben es dennoch leichter, ihre ohnehin schon regionale oder gar lokale Positionierung mit entsprechenden Angeboten zu untermauern.

Im Gegensatz zum Supermarkt muss jedoch bedacht werden, dass Regionalität Ökoangebote nicht ersetzen kann, sondern beides in den meisten Fällen zwingend zusammengehört.

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