Dynamische Stromtarife: Warum der Preisvergleich zur Herausforderung wird
Bei dynamischen Stromtarifen gibt es erhebliche Preisunterschiede in Höhe von bis zu 7 Cent/kWh zwischen den Anbietern. Dies geht aus einem Vergleich der Stiftung Warentest hervor, bei dem mehr als 1.500 Energieversorger angeschrieben und 23 Tarife miteinander verglichen wurden.
Eine echte Vergleichbarkeit der Preise von dynamischen Tarifen ist allerdings kaum möglich: verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten erlauben eine individuelle Verteilung des Preisrisikos zwischen Endkunde und Stromanbieter. So können beispielsweise die Spotmarktpreise mit einem individuellen Aufschlag weitergegeben werden oder mit Risikobegrenzung für den Kunden modifiziert werden. Dabei werden zunehmend Varianten mit festen oder flexiblen Preisdeckeln, garantiertem durchschnittlichen Maximalpreis pro Jahr oder mit zusätzlichen Boni und Prämien für netzdienliches Verhalten angeboten. Beim reinen dynamischen Tarif, der den Day Ahead- oder Intraday-Preis abbildet, wäre ein direkter Preisvergleich durch den Vergleich der Aufschläge auf Grund- und Arbeitspreise möglich.
Aktuell ist in den Vergleichsportalen zu beobachten, dass dynamische Stromtarife oft die vorderen Plätze der Rankings belegen. Um einen Preisvergleich zu ermöglichen, wird dabei im ersten Monat ein Fixpreis mit einer einmonatigen Preisgarantie angeboten bevor in den folgenden Monaten der Arbeitspreis stündlich in Abhängigkeit der Day Ahead-Preise variiert. Damit stellen diese Tarifvarianten einen Mix aus Flex-Tarif / Vario-Tarif im ersten Monat und dynamischem Tarif in den Folgemonaten dar, was die Vergleichbarkeit der Tarife nochmals erschwert. Während reine dynamische Tarife eine stündliche oder häufigere Preisänderung aufweisen und nach individuellem Verbrauchsprofil abgerechnet werden, ändert sich der Preis bei Flex-Tarifen einmal im Monat und die Abrechnung findet wie bei normalen Stromtarifen nach dem Standardlastprofil statt. Des Weiteren unterscheiden sich dynamische Tarife von Flextarifen in der Notwendigkeit eines Smart Meters.
Für welche Zielgruppen dynamische Tarife vorteilshaft sind
Damit sind dynamische Stromtarife besonders vorteilhaft für Nutzer von PV-Anlagen, Wärmepumpen oder Wallboxen in Kombination mit einem Home Energy Management System (HEMS) zur aktiven Lastverschiebung. Stiftung Warentest empfiehlt dynamische Stromtarife insbesondere für Haushalte mit Wärmepumpe oder Elektroauto. Jedoch besteht auch mit PV-Anlagen, Speicher, Klimaanlagen, Heizstäben und auch Saunen ein Lastverschiebungspotential, wodurch von den Preisschwankungen der dynamischen Tarife profitiert werden kann. Darüber hinaus spielt eine Lösung zur Visualisierung, zumeist in Form einer App, eine zunehmend größere Rolle, um den eigenen Verbrauch jederzeit optimal überwachen und steuern zu können.
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