Elektromobilität als Sommerloch-Thema

In den letzten Wochen geisterten immer wieder „interessante“ Meldungen durch die Presselandschaft: 4,5 Elektrofahrzeuge gibt es derzeit pro Ladesäule. Man käme entsprechend auf Basis der vorhandenen Ladeinfrastruktur mit der dreifachen Menge an Fahrzeugen zurecht. Gleichzeitig wird mehr oder weniger Entwarnung für das Stromnetz gegeben. Eine Million Elektrofahrzeuge würde das Netz locker überstehen. Keine Panik also.

Eine Beratungsgesellschaft hat zudem herausgefunden, dass die Reichweite der heutigen Elektroautos höher liegt als im Jahr 2011 oder 2014. Faktencheck nennt man so etwas und die Presse schreibt es dankbar ab, denn es ist ja Sommerloch und weit und breit kein geflüchtetes Krokodil in Sicht, das Badeseen unsicher macht.

Auch dass der ADAC sich bemüßigt fühlt, die Vertragsbedingungen der Elektro-Roller-Sharing-Anbieter wie Emmy zu kritisieren, dient sicherlich nur als Randnotiz, solange man sich alleine der Sache widmet. Denn nachvollziehbar sind die Bedingungen schon, wenn man bedenkt, dass der Betreiber nicht nach jeder Fahrt ein Schadensprotokoll anfertigen kann.

Natürlich ist der Informationsgehalt all dieser Meldungen überschaubar. Es gibt derzeit kaum Elektrofahrzeuge und es hat auch nicht den Anschein, als würden übermorgen alle Autofahrer auf ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug umsteigen wollen. Dass die Fahrzeuge günstiger und leistungsfähiger werden, die Nachfrage steigt und auch am Ausbau der Ladeinfrastruktur gearbeitet wird, merkt man wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht.

Insgesamt ergibt sich jedoch ein wichtiger Erkenntnisgewinn: Die Vielfalt dieser Meldungen zeigt, dass Elektromobilität zu einem Thema geworden ist, mit dem man sich mittlerweile ganz normal beschäftigen kann. Zwar werden Elektrofahrzeuge immer noch eher als etwas exotisches gesehen, aber letztlich scheinen viele doch zu akzeptieren, dass die Zukunft direkt vor der Türe steht und die Elektromobilität nicht mehr jahrzehntelang auf sich warten lässt.

Das bedeutet aber gleichzeitig für alle potenziellen Anbieter von Elektromobilitätsdienstleistungen, die bislang eher auf eine Abwarten-Strategie gesetzt haben, dass sie diese Strategie nun überdenken sollten. Denn der Wettbewerb schläft nicht, wie man an den zunehmenden Aktivitäten vieler Unternehmen, auch aus der Energiebranche, sehen kann.

Wie eine solche Strategie aussehen kann, hängt unter anderem von den vorhandenen Kompetenzen, den finanziellen Ressourcen, der Kundenstruktur und den sonstigen regionalen Rahmenbedingungen ab.

Ausgehend hiervon kann analysiert u nd festgelegt werden, wie das zukünftige Engagement aussehen kann. Denkbar sind bspw. folgende Bereiche:

  • Öffentliche, halböffentliche und private Ladeinfrastruktur
  • Mobilitätsangebote
    • Sharing-Modelle
    • Multimodale Verkehrskonzepte unter Einbindung ÖPNV
  • Dienstleistungen rund um Mobilitätsangebote
    • Fahrzeuge laden, reinigen etc.
    • Bereitstellung von Park- und Ladeplätzen
  • Vertrieb von Fahrzeugen (z.B. Zweiräder, Sonderfahrzeuge etc.)
  • Integrierte PV-/Lade-/Speicher-/Energiemanagement-Konzepte

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weitere potenzielle Angebote, die geprüft und ggf. angeboten werden könnten.

Gerne überprüfen wir mit Ihnen Ihre Elektromobilitäts-Strategie, entwickeln gemeinsam neue Ansätze im Einklang mit Ihrer Gesamtstrategie und unterstützen Sie auch bei der Umsetzung, z.B. durch die Suche geeigneter Partner.

Gerne stehen wir jederzeit für ein unverbindliches Erstgespräch zur Verfügung.

Kontaktieren Sie bitte Klaus Kreutzer unter 089-1890 464 0

 

 

Zurück